24h Rennen zweiter Antritt – München Olympiastadion

Nachdem ich damals 2007 durch Zufall an dem Wochenende vom 24h MTB Rennen in München war und die Jungs vom Team Schöcklfreunde so quasi als Cheerleader besucht habe, war ich sofort begeistert von der Veranstaltung. Darum habe ich auch nicht lange überlegt als ich die Chance bekommen habe als neuer 4ter Mann ins Team für das Rennen 2008 aufgenommen zu werden…

Nachdem wir uns im Vorfeld brav um Sponsoren umgeschaut, MartinKK eine top Sponsormappe gezaubert, und wir unsere ganze Begeisterung in das Projekt gesteckt haben, waren neue Schöcklfreunde Teamtrikots und sogar ein Betreuer/Kameraman … danke vielmals Gernot … budgetiert.

Nach wochenlangem hinfiebern, trainieren und Bikes instand bringen war es dann endlich soweit: Freitag der 27.06.2008 Anreise in München zum Olympiapark… Als wir ankommen herrscht überall schon reges Treiben. Tausende Biker die Räder ausladen, Fahrerlager aufbauen, Bikes serviceieren und Strecke besichtigen. Das Ganze in der beeindruckenden Kulisse vom Olympiapark — GÄNSEHAUT pur. Aufgedreht wie ein Rudel junger Hunde beim spielen bauen wir unser Fahrerlager auf und die Spannung steigt von Stunde zu Stunde. Am Abend treffen wir noch ein paar andere Grazer zum Grillen und dann ab ins Zelt zum schlafen.

Nach einer vor Aufregung unruhigen Nacht gibt es noch ein ausgiebiges Frühstück mit Gebäck, das Gernot und ich vom nahegelegenen Olypiaeinkaufszentrum frisch geholt haben… sehr empfehlenswert. Die letzten Strategieabstimmung werden bei “Berlinern” und “Rahmschnitten” durchgeführt und wir entschieden, dass voll auf Angriff gefahren, nach jeder Runde getauscht und voll hingehalten wird; ohne Schlaf. Danach geht es dann schnell und der Start rückt in greifbare Nähe…


Rennen bei Tageslicht

13:00 Uhr und los geht’s! Herwig eröffnet. Ich glaube hier sprechen die Bilder mehr als 1000 Worte…. GEIL GEIL GEIL!!! Traum Wetter, Wahnsinns Kulisse, haufenweise verrückte Biker, Schweiß, Anstrengung, brennende Oberschenkel, pfeifende Lunge und begeistere Zuschauer.

Schnell entsteht neben der Schlacht gegen die anderen Teams auch intern eine Challenge um die schnellste Rundenzeit sowie um die niedrigste Durchschnittszeit. Hribi und MartinKK liefern sich ein heißes Match um die Schöcklfreunde Krone, dicht gefolgt von Herwig und ich versuche mich als Neuling nicht all zu weit abhängen zu lassen. Die Durchnittszeit ist allerdings dahin als ich durch einen Fahrfehler einen Durchschlag einfahre und so vor lauter Laktat in den Muskeln drei Minuten beim Schlauchtauschen verliere und uns auf den 60sten Platz zurück fallen lasse…


Runde um Runde werden neue Bestzeiten erzielt. Die Anstrengung wird nicht weniger…


… doch wir halten das Tempo und machen Platz für Platz in der Viererteamwertung gut. Nach ungefähr 6 Stunden liegen wir trotz Panne um den 50sten Platz. Alles läuft Bestens…


Rennen in der Dämmerung

Innerhalb vom Team pushen wir uns gegenseitig bis an unseren Grenzen und teilweise sogar eine Spur darüber. Herwig gibt alles fürs Team und bekommt kurzzeitig Nasenbluten vor lauter hinhalten… weitere 5 Plätze gut gemacht…


… dann kommt die Nacht

Nach der Dämmerung ist es auf einmal als würde das Rennen noch einmal beginnen. Plötzlich wird alles etwas gemächlicher. Die Prozesse laufen langsamer, die Hektik lässt nach, die ersten Konkurrenten fahren längere “Stints” und gehen schlafen.

Nicht bei uns!!!

Wir halten unseren Rhythmus ohne Schlafen mit Einzelrunden bei. Bei den Rundenzeiten müssen wir aufgrund der Dunkelheit ca. 1 Minute raufschrauben. Schnell zeigt sich, dass sich diese Strategie auszahlt. Innerhalb von kurzer Zeit klettern wir in der Rangliste auf den 35. Platz. Doch werden wir das Tempo durchhalten…


Nach Mitternacht wird es dann ziemlich zach. Die Pausen werden zum eigentlichen Kampf: “Nur nicht einschlafen”, “Wach bleiben”, “Nicht nachlassen” sind die Parolen, die wir uns immer wieder im Kopf selber vorsagen. Die Überwindung die warmen Sachen auszuziehen und den Weg vom Fahrerlager zur Wechselzone anzutreten wird von mal zu mal härter und bedarf einiges an Überwindung. Doch nach aussen hin gibt keiner im Team Schwäche zu — die Rundenzeiten bleiben konstant – wir machen Platz für Platz gut.

Am Ende der Nacht befinden wir uns auf dem unglaublichen 20sten Platz!!!


Der nächste Tag

Auf einmal ist die Nacht vorbei… Im Olympiapark kehrt das Leben zurück, Zuschauer werden wieder mehr und die Hektik vom Vortag kehrt zurück. Noch weitere 6 Stunden bis zum Ende. Wir mobilisieren noch einmal die letzten Kräfte und schrauben die Rundenzeiten noch einmal fast auf das gleiche Niveau wie zu Beginn des Rennens. Trotzdem müssen wir unserer aggressiven Strategie in der Nach etwas Tribut zollen. Im Vergleich zu unseren härtesten Konkurrenten verlieren in der letzten Phase noch ein paar Plätze.

Dann ist es geschafft. MartinKK geht in die letzte Runde. Dieses Jahr bewältigt er die letzte Runde ohne Panne und das gesamte Team trifft sich in der Wechselzone um gemeinsam ins Ziel zu fahren…


GESCHAFFT!!!

Team Schöcklfreunde fährt nach 24 Stunden im Olympiapark von München den 23sten Platz von 167 Teams, die in die Wertung kommen, ein.

Die Interne Teamwertung gewinnt nach hartem Kampf der Hribinator nachdem MartinKK leider 2 mal Pech mit Stürzen von Fahrern vor sich hatte. Am Ende trennen die beiden nur 8 Sek in der durchschnittlichen Zeit. Herwig belegt den soliden 3ten Platz mit 36 Sekunden Rückstand auf MartinKK und knappen 6 Sekunden Vorsprung auf mich.


Nach dem verdienten “Siegerbier” wird das Fahrerlager abgebaut, die Bikes eingeladen und die vorher gebuchte Unterkunft bezogen. In der Jugendherberge bestellen wir uns Pizza. Als die Pizza um ca 17:00 Uhr kommt liegen wir schon in den Stockbetten. Noch bevor ich den ersten Bissen nehmen kann bin ich schon vollkommen zufrieden eingeschlafen… Und wir sind uns einig: “Genial wars! Nächstes Jahr wieder!”

Video zum Rennen

Das Video zeigt einerseits Szenen vom Rennen und Einblicke hinter die Kulissen im Fahrerlager. Der Abspann gibt einen kurzen Überblick betreffend der Bikeabenteuer der Saison.