Herr der Fliegen – Karawanken

Das Thermometer klettert in ungeahnte Höhen. Obwohl es sich heute definitiv um Badewetter handelt, treten wir zu viert (Flo S., Mihi, Peter und ich) auf unseren Mountainbikes eine Forststrasse hinauf. Heute wollen wir eine neue Route versuchen. Bei jeder kurzen Orientierungspause zum studieren der Karte, flüchten wir sofort in den Schatten eines Baumes. So erwischen wir jede Abzweigung auf der Forststrasse richtig und kommen nach einigen gefahrenen Höhenmetern zum Einstieg der geplanten Tragepassage.



Ein sehr steiler, enger und verwachsener Weg in brütender Hitze erwartet uns. Damit werden wir schon fertig… aber eine weitere noch nie dagewesene, unglaubliche Plage gesellt sich zu unseren Strapazen. Fliegen… Fliegenschwärme… oder genauer gesagt: vier große Fliegenschwärme, jeweils ein Schwarm für jeden von uns. Skurril war, dass jeder von uns seinen eigenen Schwarm um den Kopf fast nicht sehen, aber hören konnte. Wenn man jedoch die unzähligen Fliegen um den Kopf eines anderen sieht, atmete man selbst automatisch etwas flacher und vorsichtiger!

Unsere treuen aber lästigen Begleiter lassen bis an die slowenische Staatsgrenze nicht von uns ab und schwirren weiter an unserer Seite. Nach der ersten Jause war es ungewiss wer wie viele Proteine zu sich genommen hat.

Nach der Pause schultern wir die Bikes wieder und klettern im extrem steilen Gelände weiter bergauf. Die Fliegenschwärme haben auch noch genug Kondition und lassen nicht locker.

Die Punkte bei der Vergrößerung des Gruppenfotos sind keine Fotomontage sondern verdammt viele Fliegen.

Endlich kommt eine kurze Downhillpassage und wir hängen unsere Verfolger ab.

Eine weitere Tragepassage folgt, welche in einem klettersteigähnlichen Trail endet. Wir machen Pause und starten danach unseren wohlverdienten Downhill.

Auf unseren Weg ins Tal werden die felsig, schottrigen Trails von flowigen Wurzeltrails abgelöst. Plötzlich landen wir auf einem frisch planieren breiten Weg welcher sich quer durch den Wald zieht, wo sich Tags zuvor noch ein Singletrail durch das Unterholz neben einem Bächlein schlängelte. Der Singletrail musste einer Laufstrecke für Berzeitlaufen weichen, damit dort auch mehrere Starter nebeneinander laufen können.

In jedem Fall war dies eine durchwachsene Mountainbiketour, welche uns jedoch auf ewig in Erinnerung bleiben wird … ssss… ssss…