Dolomitenradrundfahrt 2015

Lienz, 9:30 Uhr, Start bei bester Stimmung und Sonnenschein. Die ersten 20 Kilometer fliegen mit einem schwachen 50er Schnitt im Peloton vorbei, dann der Gailberg: Er trennt die Spreu vom Weizen, lässt sanften Eisengeschmack im Mund aufkommen und wer eine schnelle Gruppe erwischen will, lässt sich vom offensichtlich unzuverlässigen Pulsmesser nicht irritieren.

Oben angekommen ist klar: Der göttliche Segen des traditionell teilnehmenden Pfarrers am Start hilft sicher für und gegen vieles, aber der Regen lässt sich davon nicht beeindrucken: Es schüttet wie aus Kübeln und wer Windschatten will, bekommt auch gleich eine pipifeine Munddusche dazu. Dann das Lesachtal: Entweder man hasst es oder man liebt es. Eigentlich ist es wie das Leben: Geht ständig auf und ab. Musikkapellen am Rande interessieren den ambitionierten Radlageristen ja nur am Rande, aber doch erwähnenswert, wie viele Zuschauer trotz des Sauwetters zum Anfeuern gekommen sind.

Als mit dem Kartitscher Sattel endlich der höchste Punkt erreicht und die 1.870 Höhenmeter des Rennens geschafft sind, gilt es nur mehr, die rund 40 km Abfahrt – davon 10 km mit tückischen Kehren, bei denen auch einheimische Koryphäen den Asphalt aus der Nähe betrachten – sicher ins Ziel zu schwimmen. Aber wir wären nicht beim Radlager, wenn wir solche Husarenritte scheuen würden: 11. Platz in der Teamwertung für das Radlager Racing Team!