Das war unser ausgeschriebenes Singletrail Tiefenmeter Feuerwerk in Sella Nevea in Italien. Eine Gondel und viele Trailvarianten, freundliche Menschen und weißer Fels wohin man schaut. Das ist die Kurzfassung für unseren gemeinsamen Tag in den Bergen über Sella Nevea.

Unser Ziel

Wir steckten uns gemeinsam ein sehr hohes Ziel: Nämlich drei Gondelauffahrten und drei unterschiedliche Abfahrten, teilweise mit langen zusätzlichen Uphills. Klingt einfach, war es aber nicht.

Tour 1 – lange wunderschöne Militärwege und schwierige Abfahrt

Die längste Tour stand als Erstes am Programm. Nach einer Schiebepassage über die steile und sonnige Skipiste fanden wir uns beim Einstig zum ersten Trail. Unglaublich lässige aber rollige Tiefenmeter folgten. Danach querten wir auf alten Militärwegen eine wunderschöne Hochebene. Nach dem Abzweiger zu unserem finalen Downhill änderte sich alles. Der Trail zeigte uns die Zähne in Form von verblockten Stellen, steilen Passagen, Spitzkehren und vielen unfahrbaren rauf-runter Passagen. Als wir alles überstanden hatten, wurden wir von einer Kuhherde mitten auf der Hauptstraße nach Sella Nevea begrüßt.

Tour 2 – unendlicher Fels-Stufentrail

Gondel rauf und sofort Trail runter war die Devise. Der Trail entpuppte sich als ruppiger Felsentrail mit unendlich vielen gebauten Steinstufen. Wir wurden so richtig durchgebeutelt und hatten unendlichen Spaß dabei. Bis auf wenige Stellen konnten wir alles fahren und es kam doch tatsächlich sowas wie ein Flow Faktor neben der unglaublichen Anstrengung auf.

Tour 3 – vermeintliche Abkürzung und der Flow Faktor

Um den Einstieg zu unserer dritten Tour zu erreichen, hatten wir zwei Möglichkeiten nach unserem Gondeltransport. Wieder 400hm rauf über die steile Skipiste oder eine Querung entlang der Höhenlinie auf einem punktierten Weg. Wir entschieden uns für die zweite Möglichkeit aus Zeitgründen. Die vermeintliche Abkürzung stelle sich als durchgehende Tragepassage heraus mit kleinen Klettereinheiten, jedoch in absolut traumhafter Kulisse. Der anschließende Trail zauberte uns allen einen breiten Grinser in unsere Gesichter und wir konnten den Flow gar nicht richtig glauben nach so vielen vorangegangenen schwierigen Tiefenmetern.

Highlights

[1] Tour 1: Tiefe Kartstlöcher und beeindruckende Brücken und Trails aus Kriegszeiten.
[2] Tour 2: Unzählige Kuhtrittmuscheln (siehe Fotos, Megalodonten) beweisen, daß dieser Berg vor Jahrmillionen vom Meer überschwemmt war. Bei der Abfahrt quert man eine Felsspalte, aus welcher immer ein kalter starker Wind kommt. Erst wenn man dies live erlebt hat, versteht man diese geschrieben Zeilen. Maryline Monro lässt grüßen.
[3] Tour 3: Speed und freie Linienwahl auf den breiten gebauten Militärwegen mit vielen Felsenpassagen lassen kein Auge trocken.

Zusammenfassung

Sella Nevea bietet für Mountainbiker mit der 700hm Gondel und Biketransport (Tageskarte 18 Euro inkl Biketransport) ein ganz besonderes felsiges Trailerlebnis. Die natürlichen Trails sind jedoch recht schwierig und nur geübten Mountainbiken vorenthalten. Mit einem All-Mountain oder Enduro Moutainbike und der zugehörigen Fahrtechnik bist du in dieser Region bestens mit großem Spaßfaktor aufgehoben. Die weißen felsigen Trails und die weißen Berge werden auch dich garantiert verzaubern bei einem Besuch in Sella Nevea.

 

Fotos: Herwig Kamnig
Text: Herwig Kamnig