Trailpartie Rennbericht

Wiener Wald – 20 Grad. Eigentlich wollte ich die erste Trailpartie dieses Jahr noch auslassen, weil …

Foto by: Tihomir Vorkapic

… naja warum eigentlich? Die paar Höhenmeter sollte man ja auch ohne Wintercamp und Trainingsplan ganz gut schaffen und der Wetterbericht liefert eigentlich unschlagbare Argumente. Außerdem scheint halb Graz zum Auftakt der Rennsaison 2022 anzureisen, fast könnte man von Gruppenzwang sprechen.

Einen gratis Schlafplatz am gemütlichen Parkplatz des Trailcenters Hohe Wand kann ich mir auch sichern, lediglich ein paar Meter Absperrband soll ich dafür Freitag Nachmittag im Wald verteilen und da noch ein Kilo Spaghetti und ein Glaserl Pesto im Haus sind kommt mir das Wochenende fast  günstiger als zu Hause. Freitag Abend hält das Radlager Graz, ähnlich einem gewissen gallischen Dorf, als einziges die Stellung im doch recht kühlen Wienerwald. Zufällig finden sich in verschiedenen Bussen noch Bier Wein und Zirbenschnaps, bei den aktuellen Spritpreisen unverantwortlich diese wieder den weiten Weg zurück in die Heimat zu kutschieren, es zeigt sich bereits der fürs gesamte Wochenende vorherrschende Teamgeist, denn jeder hilft hier tatkräftig mit.

Foto by: Radlager

Beim Training am nächsten Tag steht bald fest, die Gatschhosen können im Rucksack bleiben. Auf den Trails liegt eine Zentimeter dicke Puderschicht, der Grip kann nur darunter gesucht werden, wird aber meistens nicht gefunden, wenige bleiben den ganzen Tag über Herr über ihren Gummihufer. Die Stimmung ist so hoch wie bei der vorabendlichen Zirbenverkostung, nicht zuletzt auch wegen der bildhübschen neuen Radlager Racing Trikots, die wir mit dem gebührenden Stolz tragen (siehe Fotos). Auch kleine Nudelunfälle können die Vorfreude auf den Renntag nicht trüben.

Am Sonntag ist die Stimmung jedoch so entspannt wie am restlichen Wochenende, die Organisatoren haben es irgendwie geschafft, die ansonsten allgegenwärtige Nervosität gegen puren “stoke” (wie der Mayer Tom sagen würd) einzutauschen. Die Trails, das etwas kühlere, aber angenehme Wetter und hohe Dichte an richtig gmiatlichen Leit lässt mich das ein oder andere genüssliche “oida, wie geil” ausstoßen. Mit einem kühlen Radler in der Hand feuern wir dann noch bis zum Stimmverlust die restlichen RennteilnehmerInnen an, der Christoph vom Lines hat nicht einmal mit Mikro und Boombox eine Chance. Wir sehen uns zum (quasi) Heimspiel in Bruck wieder!

Foto by: Tihomir Vorkapic

Hoffentlich war das nicht das letzte Gauderennen! Man munkelt es könnte einen heißen Herbst geben.

– Max “DeLine”er